Fasten statt Diät. Lebt es sich so gesünder?

Das Problem mit der Diät

Wenn ich früher im Zeitschriftenladen oder beim Arztbesuch auf Titelblätter diverser Magazinen die unterschiedlichsten Diäten zur Gewichtsabnahme angepriesen bekam, so habe ich mir einige Fragen gestellt, die ich mir jetzt noch stelle. Die wichtigste ist wohl folgende:

Wie sollen Diäten, die nur über bestimmt Zeiträume gehen, langfristig Gewichtsprobleme lösen?

Ich glaube die Antwort ist einfach. Sie tun es nicht. Und vermutlich behauptet das auch kaum jemand. Aber genau deshalb erscheinen sie mir so sinnlos. Wenn ich ein paar Kilo zu viel wiege, dann ist das in der Regal ein generelles Problem. Meine Essgewohnheiten müsste ich also generell ändern und nicht nur für einen kurzen Zeitraum. Und dann kommen wir zu dem nächsten Problem.

Dauerhafte Verhaltensänderung, gerade im Bereich Essen, sind nicht so einfach umzusetzen, wie das viele gerne hätten.

Jenseits einfacher Diäten können Ernährungsumstellungen natürlich sehr gut sein. Doch was ist, wenn man an der Art seiner Ernährung nicht ändern will oder kann?

Diäten funktionieren nicht, und nun?

Letztes Jahr hatte ich mit Verletzungen zu kämpfen. Wenn ich plötzlich aufhöre Sport zu machen, so nehme ich im Normalfall ein paar Kilo zu. Mein Körper lernt glaube ich einfach nicht schnell genug, dass jetzt weniger Energie gebraucht wird. Da ich dies vermeiden wollte habe ich letztes Jahr ca. 3 Monate intermittierendes Fasten ausprobiert.

Intermittierendes Fasten

Die Idee des intermittierendes Fast gewann an Popularität durch dieses Paper. Anhand von Mäusen wurde intermittierendes Fasten getestet. Jeden zweiten Tag durften die Mäuse essen soviel sie wollten und den anderen Tag bekamen sie gar nichts. Die Langlebigkeit der fastenden Mäuse war deutlich höher und vereinfacht gesagt waren sie deutliche gesünder als die Kontrollgruppe.
Einige Vertreter der menschlichen Spezies haben nun diese Ernährungsweise übernommen und kamen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Es gibt leider nur wenige wissenschaftliche Studien, die intermittierendes Fasten beim Menschen untersucht haben.
Hier einige Artikel zu dem Thema mit unterschiedlichen Meinungen:

Wie wird es gemacht?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten das intermittierende Faste umzustetzen. Mehr Infos darüber gibt es bei der Einführung von James Clear nachzulesen oder bei Leangains.

Ziel ist es ein Zeitspanne von mindestens 16 Stunden am Stück keine Kalorien zu sich zu nehmen. Wasser oder Getränke ohne nennenswerten Kaloriengehalt (beispielsweise schwarzer Kaffee oder Tee) sind also erlaubt.
Nach ca. 12 Stunden hat der Körper das letzte Essen verdaut und geht in den Fasten-Modus über, in welchen er vermehrt Fett verbrennt. Die 16 Stunden müssen also am Stück gefastet werden. Die verbreiteten Konzepte sind entweder 16 oder 24 Stunden am Stück zu fasten.

Intermittierendes Fasten

Wie habe ich gefastet?

Ich habe mich dafür entschieden an 5 Tagen der Wochen je 16 Stunden zu fasten. Das hört sich nach mehr an als es ist. Schätzungweise 8 Stunden davon schlafe ich. Meine Essenszeit habe ich auf 13 bis 21 Uhr gelegt.
Das war aus gesellschaftlichen Gründen sehr praktisch. Mittagessen und Abendessen konnte ich ganz normal zu mir nehmen und nur das Frühstück habe ich übersprungen. Das fiel mir erstaunlich leicht, obwohl ich seit Jahren fast jeden Tag das gleiche Frühstücke (Haferflocken) zu mir nehme und dachte ich könnte ohne dieses den Morgen nicht überstehen. Nur manchmal habe ich stärkeren Hunger vor der Mittagspause verspürt. Da dieser während der Arbeit auftrat war aber nicht viel Selbstdisziplin nötig das Fasten durchzuhalten. Dies ist meines Erachtens der ausschlaggebende Punkt. Auf der Arbeit bin ich zum einen beschäftigt und zum anderen habe ich dort kein Essen.
Auf 5 Tage habe ich mich beschränkt, damit ich mit meiner Freundin am Wochenende gemütlich Frühstücken kann.
Ich habe anfangs etwas überkompensiert. Ich habe abends mehr gegessen als ich es eigentlich getan hätte aus Panik, dass ich am nächsten Morgen zu starken Hunger haben könnte. Das hat sich aber nach ein wenig Erfahrung mit dem Fasten gelegt. Die Integration in den Alltag hat gut funktioniert. Es viel mir nicht schwer das Fasten aufrecht zu erhalten.
Ein weiterer unerwarteter Vorteil war, dass ich abends nicht mehr so viel geknabbert habe. Ich bin ein großer Fan davon beim Filme/Serien gucken Chips oder Salzstangen zu essen. Der Verzicht darauf nach 21 Uhr fiel mir überraschenderweise gar nicht schwer.

Was hat es gebracht?

Ich habe kein Blutmessungen oder ähnliches durchgeführt und so kann ich nichts über meine Biomarker sagen. Funktioniert hat wie gesagt, dass ich kontrollierter gegessen habe und als positiven Nebeneffekt nicht mehr so viel abends genascht habe.
Nach der Verletzung und bei geringer sportlicher Aktivität konnte ich mein Gewicht halten. In einem weiteren Monat mit normaler sportlichen Aktivität konnte ich ca. 1,5 Kilo abnehmen.

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